
Tipps für Winterwanderungen
Tipps für Winterwanderungen
Besonders hier im Norden nimmt der Winter den größten Teil des Jahres ein. Das bedeutet, dass Schnee und Kälte einen großen Teil des Lebens im Freien ausmachen. Aus diesem Grund haben wir unsere besten Bushcrafting-Krieger gebeten, uns die Geheimnisse des Wintercampings zu verraten! Wir haben so wertvolle Erkenntnisse gewonnen, dass wir diese natürlich mit Ihnen teilen möchten. Das Bootcamp war in drei Phasen unterteilt: Camping und Schlafen, Kleidung und Ernährung. Schauen wir uns also an, was wir gelernt haben und was bei winterlichen Ausflügen in die Natur zu beachten ist.
Planung einer Winterwanderung
Die meisten erfolgreichen Wanderungen beginnen mit sorgfältiger Planung. Informieren Sie sich über die Wetter-, Gelände- und anderen Bedingungen, die Sie erwarten. Berücksichtigen Sie die Anzahl der Wanderer und die Dauer der Tour. Bedenken Sie, dass Schnee und Wind zusätzliche Herausforderungen darstellen können und sich die Bedingungen schnell ändern können. Nachdem Sie einen guten Überblick gewonnen haben, können Sie planen, welche Art von Shelter Sie mitnehmen, wie viel Nahrung Sie brauchen und welche Kleidung Sie einpacken müssen. Ganz einfach: Je länger die Reise, desto mehr Ausrüstung benötigen Sie. Lassen Sie uns zuerst betrachten, was bei der Auswahl und dem Aufbau eines Shelters sowie beim Übernachten im Kalten zu beachten ist.
Camping im Winter
Im Winter können Sie in einer Vielzahl von Shelter übernachten, von einer Schneehöhle bis hin zu einer Wildnishütte. Neben der Auswahl der richtigen Unterkunft sollten Sie auch auf den Campingplatz und die Positionierung Ihres Shelters in Bezug auf die aktuellen Bedingungen und Ihre Umgebung achten.

Mögliche Campingplätze sollten bereits bei der Reiseplanung einbezogen werden. Wählen Sie Ihre Route so, dass Sie Ihr Shelter an einem guten Platz aufstellen können. Versuchen Sie, einen sicheren Ort zu finden, der Schutz vor dem Wetter bietet. Ein Waldrand bietet zum Beispiel idealen Schutz. Die Bäume bieten Schutz vor dem Wind und ermöglichen es Ihnen, Ihr Shelter bei Bedarf daran zu befestigen. Achten Sie jedoch darauf, dass die Äste direkt oberhalb Ihres Shelters nicht schwer mit Schnee beladen sind. Sie können Ihr Lager auch an einer geeigneten flachen Stelle am Hang eines Hügels errichten. Achten Sie nur darauf, nicht an der tiefsten Stelle zu sein, um nicht im Schnee begraben oder vom Schmelzwasser durchnässt zu werden. Camping auf Eis wird nicht empfohlen.
Berücksichtigen Sie bei der Wahl des Campingplatzes Folgendes:
- Lawinengefahr,
- Windrichtung und Schnee,
- Schnee auf den Bäumen,
- Schmelzwasser
Ein Zelt ist im Winter ein beliebter und praktischer Unterschlupf. Beim Zeltaufbau sollten Sie darauf achten, dass die Tür vom Wind abgewandt ist. Bei einem Firstzelt sollte es parallel zum Wind ausgerichtet sein. Im Winter stellt man das Zelt häufig auf Schnee auf. Bei hohen Schneemengen können Sie eine Grube für Ihr Zelt ausheben, um sich und das Zelt vor dem Wind zu schützen. Bei weniger Schnee kann eine Mauer um das Zelt gebaut werden. Vergessen Sie nicht, die Heringe in den Boden zu schlagen. Wenn nötig, kann das Zelt auch an Bäumen befestigt werden. Häufen Sie Schnee auf die Ränder Ihres Zeltes.
Wenn Sie es besonders warm und gemütlich haben möchten, können Sie einen Zeltofen aufstellen. Achten Sie hierbei besonders auf den Brandschutz. Bewahren Sie nur so viel Brennholz im Zelt auf, wie Sie in der Nacht benötigen. Halten Sie Wasser bereit, um eventuell entstehende Flammen aus dem Ofen zu löschen. Schlafunterlagen und Taschen sollten in sicherer Entfernung vom Ofen platziert werden. Denken Sie daran, das Feuer ständig im Auge zu behalten – auch nachts. Nehmen Sie einen Freund mit und wechseln Sie sich ab, um die Flammen zu bewachen.
Zeltaufbau im Winter:
- Graben Sie eine Schneegrube oder bauen Sie eine Mauer als Schutz.
- Schlagen Sie die Heringe in den Boden oder befestigen Sie Seile an Bäumen.
- Richten Sie den Zelteingang vom Wind ab.
- Firstzelte sollten in Windrichtung aufgebaut werden.
- Bei Nutzung eines Zeltofens beachten Sie den Brandschutz.
Im Winter ist nicht unbedingt ein Zelt erforderlich. Auch aus einer Plane lässt sich ein guter Unterschlupf bauen. Stellen Sie sie im rechten Winkel auf, bauen Sie ein Feuer davor und errichten Sie auf der anderen Seite eine Schneewand, die so hoch ist wie die Flammen. So wird die Wärme zurück zu Ihrem Unterschlupf reflektiert. Ein Unterschlupf aus Plane bietet weniger Windschutz. Durch die Abwendung der Öffnung vom Wind und Schnee an den Rändern lässt sich die Nacht komfortabler gestalten. Eine 4x4 (13'x13') Plane bietet ausreichend Platz für zwei Personen und deren Ausrüstung.
Welche Schlafunterlagen und -säcke für das Wintercamping?
Der Boden ist im Winter kalt, deshalb müssen Sie Ihre Schlafunterlage gut isolieren. Verwenden Sie etwa 15 bis 20 cm Fichtenzweige oder eine Rettungsdecke, um die Kälte abzuhalten. Platzieren Sie Ihre Schlafunterlage darauf. Beachten Sie die R-Werte der Schlafunterlagen und nutzen Sie bei Bedarf mehrere.
Unsere Tests haben gezeigt, dass die Therm-A-Rest NeoAir XTherm Schlafunterlage die Kälte gut abhält. Die Savotta FDF Schlafunterlage war zusammen mit einer dünnen aufblasbaren Matte ebenfalls eine ideale Zusammenstellung.

Der letzte Schliff ist ein geeigneter Schlafsack. Bei frostigen Temperaturen eignen sich ein Carinthia Daunenschlafsack oder der Defence 6 am besten. Alternativ kann ein leichterer Schlafsack genutzt werden, wenn man Thermowäsche darunter trägt. Vergessen Sie nicht, den Schlafsack vor dem Schlafengehen gut auszupacken und aufzuschütteln, damit Daunen oder Fasern sich entfalten können. Auch die Größe des Schlafsacks ist wichtig. Ist er zu groß, hält er nicht so gut warm.
Der Schlüssel zu einem guten Schlaf
- Verteilen Sie ein paar Fichtenzweige und/oder eine Rettungsdecke auf dem Boden.
- Stellen Sie sicher, dass Sie eine gut isolierende Schlaffmatte haben, am besten zwei.
- Verwenden Sie einen warmen Schlafsack in der richtigen Größe.
- Schütteln Sie den Schlafsack vor dem Schlafengehen gut aus.
Auch eine Hängematte ist im Winter eine gute Wahl als Unterschlupf. Worauf Sie achten müssen, ist, dass Sie zur Isolierung eine Unterdecke außerhalb der Hängematte platzieren. Ein Schlafsack allein hält Sie darunter nicht warm. Selbstverständlich können Sie statt der Unterdecke auch einen anderen Schlafsack verwenden. In die Hängematte kann zusätzlich eine dünne Schlafmatte gelegt werden.
Ziehen Sie sich in Schichten an.
Achten Sie darauf, dass Sie die richtige Kleidung für das Wetter tragen. Sie möchten nicht frieren, aber auch nicht übermäßig schwitzen. Wenn Sie in Bewegung sind, erzeugen Sie Wärme, und mit der Wärme kommt der Schweiß. Wenn Sie anhalten, können Sie frieren. Mit der richtigen Kleidung können Sie dem Schwitzen – und Frieren – jedoch vorbeugen und es reduzieren. Als Faustregel gilt, dass Ihnen in den ersten 15–20 Minuten etwas kalt sein sollte. Das bedeutet, dass Sie die richtige Kleidung und die richtige Menge davon tragen.

Der Schlüssel zur Winterkleidung ist das Schichtenprinzip. Die richtigen Schichten an der richtigen Stelle sorgen dafür, dass überschüssige Wärme und Feuchtigkeit von der Haut weggeleitet werden und schützen Sie vor Regen und Wind. Sie können Schichten nach Bedarf hinzufügen und entfernen.
Wählen Sie Unterwäsche aus einem feuchtigkeitsableitenden Material – Merinowolle ist am besten geeignet, danach kommt Funktionskleidung. Vermeiden Sie Baumwolle, da sie im nassen Zustand kalt und unangenehm ist und oft unangenehme Gerüche abgibt.
Die nächsten Schichten sorgen für Wärme und Isolierung. Je nach Wetterlage und Ihren Vorlieben können Sie bis zu fünf Schichten hinzufügen. Merinowolle eignet sich gut, aber auch Fleece oder andere synthetische Materialien sind eine Option. Bei windigem Wetter sollten Sie eine Windstopperschicht hinzufügen.
Die äußere Schicht bietet Schutz vor Wind und Regen. Wenn sich die Temperatur 0 °C (32 °F) nähert, ist die Luft feucht und der Boden oder Schnee nass. Ihre Kleidung wird leicht nass, trocknet aber kaum von allein. Bei dieser Temperatur empfiehlt es sich, zumindest wasserabweisende Kleidung zu tragen. Vielleicht möchten Sie sich für etwas Wasserdichtes entscheiden, wie zum Beispiel eine Hardshell-Jacke. Wahrscheinlich werden Sie leicht schwitzen, aber Ihr Körper kühlt aufgrund der niedrigen Temperatur und Luftfeuchtigkeit auch schnell ab.
Wenn die Temperatur unter null fällt, wird die Luft trocken und kalt. Der Boden ist gefroren und schneebedeckt. Ab diesem Zeitpunkt ist wasserdichte Kleidung nicht mehr notwendig und sollte durch atmungsaktive Kleidung ersetzt werden. Während der Bewegung erzeugt Ihr Körper Wärme. Wenn Sie jedoch anhalten, denken Sie daran, eine isolierende Schicht anzuziehen, um warm zu bleiben. Als oberste Schicht sind Luhkas, Decke-Hemden sowie eine WoolShell-Jacke und WoolShell-Hosen gute Optionen.
Die Temperatur verrät, welche Kleidung sinnvoll ist.
- Bei 0-5 °C (32-41 °F) wasserabweisende oder wasserdichte Kleidung tragen.
- Unter 0 °C warme aber atmungsaktive Kleidung tragen.
- Isolierende Kleidung für Pausen einpacken.
Socken dürfen beim Winterwandern nicht vergessen werden. Zehen und andere Extremitäten sind die ersten Körperteile, die bei Kälte Erfrierungen erleiden. Wählen Sie daher Socken, die ausreichend warm sind (und stellen Sie sicher, dass die Schuhe nicht zu eng sind). Unsere Empfehlung ist erneut Merinowolle und Doppelsocken. Eine gute Kombination wäre erst eine Merino-Socke und darüber eine Stiefelsocke.
Winterwandernahrung
Beim Spazierengehen im Wald schmeckt alles gleich noch besser! Auf kurzen Ausflügen kommen Sie problemlos mit einem Sandwich und etwas heißer Schokolade aus, aber für längere Wanderungen ist es wichtig, die richtige Ernährung mitzunehmen.
Achten Sie darauf, genug Essen einzupacken, besonders in der kälteren Jahreszeit, da Ihr Körper Energie benötigt, um Sie warm zu halten. Der Kalorienbedarf variiert stark je nach Person und Aktivitätslevel, aber bei einer ordentlichen Wanderung kann der Verbrauch leicht auf 3.000 bis 5.000 kcal am Tag steigen. Bei Fertiggerichten lässt sich die Kalorienzahl einfach anhand der Verpackungsinformationen ermitteln. Manche Outdoor-Mahlzeitenmarken bieten sogar Fertigkombinationen an, die alle Mahlzeiten für 1, 3 oder bis zu 7 Tage enthalten. Wie praktisch!

In Bezug auf die täglichen Mahlzeiten sollten Sie mindestens eine, idealerweise zwei warme Mahlzeiten pro Tag zu sich nehmen. Beginnen Sie den Tag mit einem warmen Frühstück (Porridge ist eine gute Wahl) und packen Sie einige Snacks ein, die kalt genossen werden können. Versuchen Sie, abends eine proteinreiche Mahlzeit zu sich zu nehmen, damit Ihr Körper voll von den Nährstoffen profitieren kann. Diese Mahlzeit hilft auch, Sie in der Nacht warm zu halten. Versuchen Sie, über den Tag verteilt alle zwei Stunden etwas zu essen, um Ihren Blutzuckerspiegel konstant zu halten und Hunger zu vermeiden.
Damit die Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen werden, müssen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Im Winter verspüren Sie vielleicht nicht so viel Durst, aber Sie müssen trotzdem ausreichend trinken. Eine gute Faustregel sind ein paar Schlucke alle zehn Minuten. Halten Sie Ihre Flasche nah am Körper, damit die Temperatur der Flüssigkeit möglichst nahe an der Körpertemperatur liegt. Im schlimmsten Fall müssen Sie Ihr Essen auskotzen, wenn Sie zu kaltes Wasser trinken. Geben Sie Ihrem Wasser etwas Salz und Zucker hinzu, insbesondere wenn Sie stark schwitzen. Sportgetränkepulver erfüllen den gleichen Zweck – und schmecken vielleicht sogar noch besser.
Verpflegung und Zubereitung beim Rucksackreisen
Was Sie essen und wie Sie es zubereiten, bleibt Ihnen überlassen. Wählen Sie aus einer Vielzahl von Fertiggerichten, trocknen Sie Ihre eigene Rucksacknahrung oder kochen Sie einen Eintopf von Grund auf über dem Feuer. Das Kochen richtet sich hauptsächlich danach, wie viel Ausrüstung Sie mitnehmen möchten und wie viel Zeit Sie investierten wollen.

Rucksacknahrung lässt sich grob in zwei Kategorien unterteilen: Nassnahrung und Trockennahrung. Wie der Name schon sagt, wurde Trockennahrung dehydriert und benötigt daher vor dem Verzehr Flüssigkeit. Nassnahrung enthält Wasser und benötigt nicht unbedingt zusätzliches Wasser. Besonders Trockennahrung ist aufgrund ihres geringen Gewichts leicht zu transportieren.
Fertiggerichte sind zwar ebenfalls einfach und schnell zuzubereiten, schmecken jedoch nicht immer so köstlich wie bei Oma. Es gibt jedoch einige recht gute Optionen auf dem Markt. Von den Tactical Foodpack Gerichten, die wir probiert haben, schmeckten zumindest Buchweizen & Türkei sowie Mexikanischer Linseneintopf ziemlich ordentlich. Trockenfrüchte, Nüsse und verschiedene Proteinriegel eignen sich gut als Snacks.
Rucksackverpflegung selbst zubereiten: Hackfleischsuppe
- Braten Sie Hackfleisch an und schneiden Sie etwas Gemüse (Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln) klein
- Trocknen Sie alle Zutaten im Dörrgerät oder im Backofen
- Vakuumieren Sie die Zutaten portionsweise
- Geben Sie Gewürze in Mini-Grip-Taschen
- Bereiten Sie das Essen zu, indem Sie die Zutaten in eine Thermoskanne geben
- Fügen Sie warmes Wasser hinzu
- Lassen Sie das Ganze eine Stunde schmoren und genießen Sie!
Sie können Ihr Essen auf offenem Feuer zubereiten, packen Sie aber auch einen gasbetriebenen Campingkocher oder einen Holzofen ein. Je nach Lebensmittel, Ihren Vorlieben und den Umständen können Sie Ihr Essen zubereiten, indem Sie Wasser in die Tasche geben oder ein Essgeschirr oder einen Topf verwenden. Denken Sie daran, den Campingkocher auf eine ebene und stabile Oberfläche zu stellen. Wenn Sie ihn in den Schnee stellen, werden Sie Ihr Essen wahrscheinlich vom Schnee abkratzen. Das Gas muss für den Ganzjahresgebrauch geeignet sein, ansonsten funktioniert es bei Kälte nicht. Für den Einsatz eines Holzofens packen Sie einige Anzündwürfel ein.